Ich hab's überlebt

Es war ein ganz normaler Tag.

Ich war gut drauf, die Sonne schien.

Ich wollte im Badezimmer Fenster putzen.

Ich liebe Klarheit.

Auch an Fensterscheiben.

 

Barfuß stand ich auf den Wannenrändern.

Mit einer großen Schere in der Hand.

Prima, das neue Moskitonetz ist angebracht.

Nur noch da oben links abschneiden.

 

Dann ging alles ganz schnell.

Ein harter Aufprall auf den Wannenrand aus der Höhe.

Der rechte Rippenbogen kracht wie das Brechen eines dicken Holzbalkens.

Plötzlich alles still.

In der Wanne liegend.

Ohne Atmung.

Niemand in meiner Nähe.

Auch kein Telefon.

In meinem Kopf alles ganz laut.

Mein ganzes Leben rast in Bildern an mir vorbei.

 

Hände am Körper.

„Sind wir hier fertig?“

Es kommt ein Nein.

Atmen wäre jetzt echt hilfreich.

Die Hände die ganze Zeit an meinem Körper.

Das beruhigt ihn irgendwie.

 

In meinem Kopf explodiert es.

Angst und Panik kommen hoch.

Wir brauchen einen Rettungswagen!

Es kommt ein ruhiges Nein.

Wir werden hier sterben!

Noch ein ruhiges Nein.

 

Die Stimme im Kopf wechselt.
Wie aus einem Lautsprecher höre ich im Loop:

„Wie wird’s noch besser als das?“
„Was ist hier sonst noch möglich?“
„Alles im Leben kommt zu mir mit Leichtigkeit, Freude und Herrlichkeit.“

 

Und dann: Der Atem kommt wieder.

Ganz langsam. 

Okay, und jetzt???

Der Körper ist jetzt gerade voll mit Adrenalin.

Schmerzschwelle ist jetzt niedriger.

Okay, dann JETZT aufstehen!

 

Zwei Stunden später ist meine Freundin bei mir.

Lässt (gefühlt Stunden) Körperprozesse an mir laufen.

Der Körper entspannt sich immer mehr.

Ich mich auch.

 

Dann wieder die Stimme der Angst:

Wir müssen ins Krankenhaus!

Nein.

Was aber, wenn die Rippen gebrochen sind?

Das sind sie bestimmt.

Dennoch, wir fahren nicht.

 

Verbundenheit.

Noch nie war ich so verbunden mit meinem Körper, wie an diesem Tag.

Wie in den Tagen und Wochen, die folgten.

Meine Freundin und Kollegin half mir mit diesen Körperprozessen.

Fast Täglich.

Hände drauf und laufen lassen.

Ich tat es auch.

Energetische Prozesse, die ich auch beruflich anwende und unterrichte.

Und die mir vermutlich in diesen Tagen und Wochen mein Leben retteten.

 

Später sagte die Ärztin, die Heilung würde Monate dauern.

Oder länger.

Ich sollte mich ausruhen und schonen.

 

Zwei Tage nach dem Sturz gab ich einen Access Bars® Tageskurs.

Ich bewegte mich langsamer als eine Schnecke.

Hatte ich Schmerzen?

Und wie!

 

Warum ich den Kurs nicht absagte?
Gute Frage.

Irgendwas in mir sagte "Ja. Mach ihn."

Dieser Tag war ein unendlich großes Geschenk.

Ich bekam zwei Mal die Bars an diesem Tag.

Ich lachte viel.

Ich war dankbar für alles.

Dankbar, am Leben zu sein.

 

10 Tage nach dem Sturz flog ich nach Kroatien zu einem Vier-Tages-Kurs.

3 Wochen nach dem Sturz war ich mehrere Stunden tanzen.

Ich hatte keine Schmerzen mehr.

 

Ein Wunder.

Bisher kannte ich sowas nur aus Geschichten anderer.

Nun habe ich es selbst erlebt.

 

„In dieser ganzen Zeit bist du nicht einmal ins Drama gegangen!“

Das sagte eine andere Freundin und Kollegin erstaunt einige Zeit danach.

Das stimmt.

Alles war total pragmatisch und ruhig.

Auch das rückblickend ein absolutes Wunder für mich.

Fast mein ganzes Leben liebte ich das Drama.

 

Was war hier anders?

Ich war die ganze Zeit mit meinem Körper.

Nichts war falsch an dieser Situation.

Nichts richtig.

Nichts schlecht.

Nichts gut.

Es war einfach.

Ich tat, was benötigt wurde.

Konnte ich das schon immer?

Absolut nicht!

 

Energetische Körperprozesse.

Seit ein paar Jahren wende ich sie an.

Bei mir. Bei Klienten.

Ich gebe sie in Kursen weiter.

Ich weiß um deren wohltuende und entspannende Wirkung.

 

Könnten unsere Körper sprechen, würden sie täglich danach verlangen.

Unsere Körper lieben sie.

 

Dankbar bin ich, dass ich

... ein Wunder erleben durfte.

... diese Geschichte mit Euch teilen kann.

 

Was ist jetzt wirklich noch alles möglich?

 

Was, wenn auch Du ein Wunder auf zwei Beinen bist?

 

Herzliche Grüße

Katharina

 

Das Leben darf einfach sein.